Bloßes Ignorieren ist noch keine Toleranz

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Theodor Fontane hat diesen Satz zwar in einer völlig anderen Zeit, mit völlig anderen sozialen und politischen Problemen ausgesprochen, dennoch ist er heute so aktuell wie damals. Er gilt für uns alle und bezüglich aller menschlichen Problem – und Konfliktfelder. Wegsehen ist keine Option. Nicht bei den, in diesem Blog normalerweise thematisierten Fragen und Problemen der Gleichberechtigung von Frauen und auch nicht bei der aktuellen dramatischen Flüchtlingssituation. Das ist der Grund, warum ich mich mit diesem Blog für die Aktion #bloggerfuerfluechtlinge engagiere und daran beteilige.

Toleranz ist ein wichtiges Gut in unserer Gesellschaft und selbstverständlich bedeutet sie in erster Linie, dass wir unsere Mitmenschen so respektieren wie sie sind , ohne besserwisserische Einmischung. Das schließt aber nicht aus, dass wir uns überhaupt einmischen. So kann sich Toleranz nur dort entfalten, wo wir Kenntnisse von den Dingen haben, die wir tolerieren wollen und sollen. Das bedeutet bei  der Frage der Toleranz ausländischen Mitbürgern und jetzt aktuell von Flüchtlingen, dass wir Ihnen begegnen und offen sind für ihre Probleme und auch für ihre kulturellen Eigenheiten. Die beständig von der Politik wiederholte Forderung, wer bei uns zu Gast sei müsse sich unseren Regeln unterordnen und diese respektieren ist nicht grundsätzlich falsch, aber eben leider zu einseitig. Respekt und Toleranz erfordern immer ein aufeinander zugehen und vor allem Interesse an demjenigen, dessen Lebensweise toleriert werden will. Wer alleinige, einseitige Unterordnung unter die eigenen Regeln verlangt lässt keinen Raum mehr für Toleranz.

Unangenehm ist nur, dass  Toleranz eigentlich ja nach allen Richtungen zu gewähren ist und da gibt es zumindest eine Grenze.  Toleranz kann nur erwarten, wer selbst bereit ist Toleranz zu üben. Die rechten Hetzer aus Freital und Heidenau also keinesfalls. Aber auch , die nicht , die dort mitlaufen, sich für aufrechte Bürger halten und eine Nazigesinnung von sich weisen würden. Bei diesen beiden Personengruppen fällt die Abgrenzung noch leicht. Aber was ist mit der Masse, derjenigen, die das Leid der Flüchtlinge einerseits und die Gefahr der rechten Hetzer andererseits ignorieren.

All denjenigen sei mit Theodor Fontane gesagt

Bloßes Ignorieren ist noch keine Toleranz.

Wir brauchen Engagement von allen Seiten mit Worten und Taten.

 

Pia-Alexandra Kappus